Ich will zurück nach Legoland! -w-

Oder auch nicht, egal. Von Anfang an: Wir haben eine Woche Herbsturlaub gemacht.
Daher ist der letzte Text ein wenig länger her. Und weil ich Marken und Firmen erwähne, kennzeichne ich den Text mal als Werbung. Irgendwie ist es das nicht, da ich (leider) nichts dafür bekomme und nur über Dinge schreibe, die ich erwähnenswert finde. Wenn das meinen Lesern gefällt, umso besser. Wenn nicht: Pech gehabt. Alles weitere hier könnte für Eltern interessant sein, für andere vielleicht weniger. Auf Eltern warten ein paar Tipps, unter anderem wie man beim Legoland-Besuch ca. 100 Euro spart.

 

Wer war unterwegs? Zwei Erwachsene, meine Frau und ich und unsere Jungs,  Jonathan, 7, und Jamiro-Kai, 3. Wir wohnen zwar in Kiel recht strand- und ostseenah. Aber für den Herbst haben wir uns Hörnum auf Sylt und damit die Nordsee ausgesucht. Sylt? Diese Schicki-Micki-Insel? Nee. Hörnum ist noch nicht so „versyltet“ wie andere Orte auf der Insel. Es gibt zwar einen Golfplatz mit teurem Hotel, aber beides liegt eher versteckt. Am Hafen von Hörnum gibt es eine Crêpe-Bude, einen Fischladen und eine Imbiss-Bude. Das Restaurant an der Promenade ist eher rustikal gehalten. Wer auf Sylt ist und mal seine Ruhe haben will, kommt nach Hörnum.

 

Gewohnt haben wir in einer Ferienwohnung direkt am Strand. Beim Frühstück haben wir auf die Nordsee geguckt und am Horizont Föhr und Amrum gesehen. Die Wohnung heißt Lord Nelson und ist auch so eingerichtet. Mitten im Wohnzimmertisch ist ein riesiger alter Kompass eingebaut. Das Kinderzimmer hat zwei Kojen und ist eher wie ein Schiff eingerichtet. Wahrscheinlich hat Lord Nelson hier wirklich mal gelebt. Denn im Briefkasten war Werbepost eines Möbelhauses, adressiert an Herrn Lord. Hörnum ist für Kinder nicht so reich an Attraktionen – oder doch? Wir konnten direkt von der Wohnung an den Strand. Dort waren in der Nachsaison alle Strandkörbe noch da und alle offen – für lau. Und es war viel Platz zum Buddeln und Drachen steigen lassen. Also waren wir täglich erst einmal am Strand. Die Jungs fanden es phantastisch.

 

Der pädagogisch wertvolle Teil hat sich mit dem Wattenmeer beschäftigt. Direkt vom Hafen in Hörnum kann man mit einem Schiff zu den Seehundbänken fahren. Auf dem Weg dorthin werden mit einem Schleppnetz Meerestiere gefangen, an Bord geholt und von Studenten, die für die Schutzstation Wattenmeer arbeiten, erklärt. Das ist wirklich viel spannender als die Butterfahrten, die ich noch aus meiner Schülerzeit kenne. OK, da gab es billigen Schnaps, aber das ist ja nicht alles... Einen Tag danach waren wir in der Arche Wattenmeer – einer ehemaligen Kirche, in der nun vieles anschaulich zum Thema Wattenmeer gezeigt wird. Wir waren letztes Jahr schon mal da. Meine Frau und ich fanden es eher verzichtbar. Die Jungs waren da jedoch kaum wieder raus zu kriegen. Das lag allerdings eher an den verschiedenen Spielen und Klettermöglichkeiten , als an den lehrreichen Inhalten der Ausstellung. Egal, wenn es draußen nicht so schön ist, kann man da gut mal reingehen.

 

Vor unserer Weiterfahrt waren wir noch in Sansibar, oder heißt es in der Sansibar? Auf jeden Fall in dem Strand-Imbiss, der mit seinem Logo, zwei gekreuzten Schwertern, bundesweit auf inzwischen mehr Porsche Cayenne-Kofferraumdeckeln zu sehen ist, als die Silhouette der Insel Sylt.  Auch hier gilt: Klar, das kann man alles blöd finden: Gelangweilte neureiche Menschen in teuren Markenklamotten trinken Champagner, weil man den Pegel ja irgendwie halten muss. Auf dem Spielplatz ist alles versponsert. Es gibt sogar schwarze Bobbycars mit Mercedes-Logo. Aber:  Das Ganze liegt toll ziemlich direkt am Strand. Der Spielplatz ist sehr groß und toll ausgestattet. Und niemand interessiert sich dafür, ob man etwas Teures isst oder trinkt, während man da ist. Da kann wirklich jeder machen, was er will. Für einen Ausflug mit Kindern ideal.

 

Dann ging es mit der Fähre von List nach Dänemark. Dort angekommen sind wir erstmal zur nächsten Imbissbude. Die lütten Jungs haben da etwas bekommen, was es in Deutschland unverständlicherweise nicht gibt: Fransk Hotdog. Das ist ein längliches Brötchen, von dem eine Spitze abgeschnitten ist und in das quasi längs ein Loch gebohrt ist. Dieses wird mit Sauce – bei uns war es Ketchup – und mit einem Würstchen gefüllt (siehe Foto). Beim Essen bleiben die Hände sauber und das Ganze ist ziemlich lecker. Ich weiß das, weil Jamiro-Kai mir die Hälfte übrig gelassen hat. Meine Frau und ich haben einen klassischen Hot-Dog gegessen – Risted Hot-Dog, der ist mit einer gebratenen Wurst, lecker... Schon auch empfehlenswert, aber eher nicht unfallfrei zu essen. Wer schon mal einen Hot-Dog bei IKEA gegessen hat, kennt die Sauerei, die man da auf dem Boden hinterläßt. Wenn man da mit geschlossenen Augen durch den Hot-Dog-Bereich geht, knirschen die Röstzwiebeln unter den Schuhen so romantisch, wie der frisch gefallene Schnee beim Winterspaziergang in Nordschweden.

 

Der fehlt in deutschen Imbiss-Buden: Fransk Hot-Dog

Nach dem gesunden Essen ging es weiter in einen Vorort von Vejle. Dort haben wir für eine Nacht den Jerlev  Kro bezogen – einen kleinen dänischen Dorf-Krug mit vielleicht 5 Hotelzimmern. Die wurden aber anscheinend erst kürzlich renoviert. Alles ist überraschend stylish. Wir hatten das Familienzimmer mit einem großen Doppelbett, das in 2 Meter Höhe eine weitere Etage hatte. Und dann stand da noch ein Bett. Perfekt für uns vier und unschlagbar günstig. Gefunden haben wir es über Expedia, weil es das günstigste Hotel in der Nähe vom Legoland ist. Und das war auch der Grund, warum wir ins sehr ländliche dänische Binnenland gefahren sind. Denn am nächsten Morgen waren wir nach nur 20 Minuten Fahrt pünktlich zur Öffnung und ausgeschlafen am Eingang vom Legoland in Billund. Wenn Kinder Lego lieben, müssen sie irgendwann ins Legoland. Und wenn man da schon hinfährt, sollte man einen ganzen Tag da bleiben. Zum einen, weil es locker für einen bis zwei Tage etwas zu sehen und erleben gibt. Zum anderen, weil es nicht wirklich günstig ist. Für zwei Erwachsene und zwei Kinder plus Parken zahlt man locker über 200 Euro. Aber, und jetzt kommt der Tipp: Es gibt eigentlich immer 2-für-1-Gutscheine. Entweder im Supermarkt auf z.B. Milkana-Packungen oder auf anderen Lebensmittel-Produkten. Oder im Internet. Einfach „Legoland-Gutschein“ bei Google eingeben und dann findet man schnell etwas. Achtung: Gutscheinbedingungen lesen und Gültigkeitsdatum beachten. Auf jeden Fall haben wir dadurch ca. 100 Euro gespart. Da das Hotelzimmer für uns alle insgesamt deutlich weniger als 100 Euro gekostet hat, hatten wir die Übernachtung quasi wieder raus. Die Entscheidung war gut. Denn wir waren letztlich über 10 Stunden im Legoland. Die Lütten sind die ganze Zeit mit gegangen – ohne Buggy, ohne Bollerwagen, ohne nennenswerte Ruhepause. Auf der Rückfahrt waren wir alle entsprechend platt. Wenn wir von morgens noch 2,5 Stunden Autofahrt von Kiel in den Knochen gehabt hätten, wäre das alles sicher nicht halb so schön gewesen.

 

Zum Legoland nur noch so viel: Es ist der perfekte Freizeitpark für Kinder ab 5. Es gibt tolle Achterbahnen und andere Fahrgeschäfte. Zum Teil müssen Kinder 1,20 Meter groß sein, um mitfahren zu dürfen. Es gibt aber auch viele andere. Der riesige Shop ist taktisch klug am Ausgang platziert. Normale Legosets sind hier teurer, als in Deutschland. Es gibt aber witzige Produkte, die es bei uns nicht gibt. Das Highlight für Jonathan war ein etwa 5 Meter langes Regal, das aus vielen kleinen Kästen besteht, in denen Einzelteile für Legofiguren darauf warten, zusammen gesteckt zu werden: Frisuren, Helme, Mützen, Köpfe, Oberkörper, Unterkörper, Werkzeuge, Kaffeetassen und vieles mehr. Wenn man sich da ein paar Figuren individuell zusammen baut, ist das eine tolle Erinnerung und ein nicht so teurer Spaß.

 

Wo hattet Ihr mit Euren Kindern besonders viel Spaß, erzählt doch mal in den Kommentaren.
Ich freue mich auf alles, was Ihr so schreibt.

Beweis für die Ersparnis und drei Figuren, die Jonathan zusammen gebaut hat.

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