Sicherlich hat da jeder so seine Vorlieben, was er heute Abend spielen möchte und wo verborgene Talente schlummern. Folglich wird jeder Leser diese Frage für sich
beantworten. Jeder, wie er will... Leider erwarten mich nach dieser Überschrift wohl komische Angebote nach dem Motto: Wer sich für Dildo-Weitwurf interessierte, kaufte auch... Egal. Wie komme
ich zu so einer blöden Frage?
Wir sind im diesjährigen Sommerurlaub mit unseren Freunden, oder besser unserer Wahlfamilie, den Schröters, nach Heiligenhafen gefahren. Zwei Wochen bei tropischer
Hitze in einem Haus, das wirklich mehr zu bieten hatte, als zu erwarten war. Nespresso-Maschine, Sauna (bei 30 Grad draußen eher zweckfrei), zwei Riesenfernseher mit Netflix-Account, alles schön
eingerichtet in Sandfarben und hellem türkis. Die ersten Tage habe ich mich wie in einem coolen Einrichtungshaus gefühlt und die Preisschilder gesucht. Aber dann hatten unsere Lütten schnell für
„Stallgeruch“ und entsprechende Optik gesorgt – dass wir die Kaution wieder bekommen haben, grenzt an ein Wunder.
In den letzten Jahren waren wir immer zusammen in Niendorf bei Timmendorf und wohnten direkt an der dortigen Strandpromenade. Jetzt mussten wir tatsächlich fünf Minuten zum Strand gehen, vorbei an stylischen Geschäften und Eisläden. Eigentlich kein Grund sich zu beschweren, das ist uns schon klar. Ansonsten hatten wir direkt vor der Nase einen Binnensee, perfekt zum Segeln lernen für Jonathan und Fridolin, den Segelhafen mit schönem Spielplatz und eben die Ladenzeile, die in die ca. 400 Meter lange Seebrücke übergeht. Beste Voraussetzungen also für einen perfekten Sommerurlaub mit vier Kindern. Aber: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Folglich haben wir nach fünf gemeinsamen Niendorf-Urlauben viele Vergleiche angestellt und immer die Fliege an der Wand oder die Stecknadel im Heuhaufen gesucht. Vergeblich. Alles war bestens und nichts gab wirklichen Grund zur Beanstandung. Bis auf eine Veranstaltung am Strand an der Seebrücke. Dort war ein Festival für homosexuelle Menschen. Das an sich ist vollkommen ok. Ich kenne einige Menschen, die solche Veranstaltungen besuchen und mit allen verstehe ich mich bestens. Doch wie so oft gibt es ein Aber: Denn an einem Freitag gegen 16 Uhr wurde über Lautsprecher weit hörbar der Dildo-Weitwurf-Wettbewerb moderiert. Der/die/das Moderator/-in, eine Drag-Queen, die gerne einen halben Meter größer gewesen wäre, um näher an sein/ihr Vorbild Olivia Jones heranzureichen, verbreitete eine Zote nach der anderen und unterbot das Niveau von Fips Asmussen um mehrere Etagen unterhalb der Tischkante. Wenn er/sie/es auf RTL2 zu sehen wäre, würde Fips Asmussen ein Special auf arte bekommen... Wir waren mit Jonathan und Fridolin auf der Seebrücke und sahen und hörten dem Wettbewerb ungewollt aus ca. 50 Metern Entfernung zu. Man konnte sich dem kaum entziehen, wenn man in Wassernähe unterwegs war. Wir haben mit peinlichen Fragen unserer Söhne gerechnet, die zum Glück gar nicht verstanden haben, was da so erzählt wurde. Stattdessen sagte Fridolin: “Der Boomerang ist noch kein einziges Mal zurück gekommen.“ So gesehen verlief alles glimpflicher, als befürchtet. Dennoch hätte das Ganze vielleicht später am Abend stattfinden können. Oder in einem Darkroom. Obwohl: Das könnte Verletzte geben und die Weitenmessung ist da natürlich erschwert.
Auf der Strandpromenade von Niendorf geht es deutlich gesitteter zu. Dort gibt es unter anderem mehrere große Schachspiele. Die Figuren haben unsere Jungs zwar durch die Gegend geworfen. Aber es ist natürlich elternaffiner, Kinder vom Schachfiguren-Kegeln abzuhalten, als zu erklären, dass das krumme Wurfgeschoß da hinten kein Boomerang ist sondern ein, ähm, wie soll ich sagen...?
Nächstes Jahr geht es wieder nach Heiligenhafen. Wenn auch die Aussicht in Niendorf mit Blick auf die Ostsee deutlich schöner war, als der Blick auf ein Einbahnstraßenschild vor der Terrasse in Heiligenhafen. Ich habe mal meine rudimentären Photoshop-Kenntnisse genutzt, um beides zu kombinieren – siehe Foto.
Wer Urlaub mit Kindern in Schleswig-Holstein machen möchte, kann mir gern schreiben. Wir kennen neben Niendorf und Heiligenhafen inzwischen auch diverse Ferienbauernhöfe und haben alles bisher genossen – obwohl bzw. weil wir zwei Siebenjährige und zwei Dreijährige Jungs dabei haben. Aber auch denen hat es bisher bestens gefallen und das ist alles andere als selbstverständlich. Sicherlich können das einige Eltern bestätigen, Urlaub mit Kindern ist so ganz anders, als ohne. Uns ist wichtig, dass die Kinder Spaß haben, dann ist es für die Großen automatisch entspannter, als wenn man sein Ding durchzieht und die Kleinen widerwillig überall mit müssen. Aber auch da gilt: Jeder wie er will...
Wie gesagt: Mehr Details und Tipps, was man so wo in Schleswig-Holstein mit Kindern tun oder lassen sollte, verrate ich bei Bedarf gern – und da ich von niemandem
gesponsert werde (leider) schreibe ich meine echte Meinung und keine bezahlten, von irgendwelchen Marketingfuzzis verfassten Texte.
Viele Grüße an alle. Ich freue mich über alle Reaktionen, Kommentare, Likes etc.
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